moosreiner *
architekten & stadtplaner

Viktualienmarkt München Pasing

Die städtebauliche Neusetzung plant einen vierseitig
geschlossenen Hof. Der zentrale Zugang liegt an der
Bäckerstraße. Über ein überdachtes Portal gelangt man in den Innenhof. Im vorderen Bereich steht der denkmalgeschützte pasinger Brunnen im Mittelpunkt. Dadurch wird den Besuchern ein einfaches Ankommen und Orientieren im Hof ermöglicht. Sie können den Brunnen beidseitig umströmen und direkt in den
angrenzenden Aufenthaltsbereich übergehen. Weiter hinten starten die Marktstände, vornehmlich unter den Bäumen. Ein festes Mobiliar lädt Besucher ein, sich nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zum Treffen, Austauschen oder für eine ungebundene kleine Mahlzeit niederzulassen.

Auf der Ostseite des Gebäudes knüpfen Freiflächen an den
bestehenden Hof an und werden mit Bänken und Staudenbeeten gestaltet. Die vorhandenen Parkplätze werden durch eine Hecke vom grünen Hof abgetrennt. Das Schattendach des Innenhofs teilt sich in drei Bereiche: ein großes Dach aus kleinen Sonnensegeln, das Blätterdach der sechs Bäume und ein kleineres Dach aus Sonnensegeln. Die Dreigliederung des Daches rhythmisiert den langgezogenen Innenhof und teilt ihn in verschiedene Zonen. Im westlichen Teil steht das großzügige Ankommen, Orientieren und Treffen im Vordergrund, jenseits von Konsumzwang. Der Gewölbekeller ist durch ein zenital belichtetes Atrium erreichbar. Dort ist ein Veranstaltungsraum mit offener Bar vorgesehen. Es wäre reizvoll, dort frisch gekaufte Lebensmittel des Marktes mit einem Glas Wein zu kombinieren. Zurück im Außenbereich bewegt man sich zwischen den Linden und Marktständen in Richtung Ausgang.

Die Hauptwegführung wird durch Pendelleuchten im Seilsystem hervorgehoben. Nach Marktschluss bleibt der Hof durch die Beleuchtung ein attraktiver Ort, nicht nur für Vinothek-Besucher, sondern auch als Verbindung zwischen Bäckerstraße und Pasing Arkaden.

Der geplante Baukörper basiert auf einer Brettsperrholzkonstruktion. Er wird durch Nebenräume und Verkaufsbereiche zum Innenhof hin mit kurzen Spannweiten strukturiert. Die Verkaufsräume öffnen sich zum Innenhof. Für die Verkaufsräume selbst ist innenseitig so weit wie möglich eine Sichtoberfläche in astarmer Qualität geplant. Die Fassade ist hochgedämmt. Als Oberfläche wird eine farbig akzentuierte vorvergraute Schalung aus heimischer Lärche angedacht. Der Neubau erhält maßvolle Fensteröffnungen mit Lärchenholzfenstern und einer
wartungsfreien Aludeckschale als Witterungsschutz. Das geneigte Dach wird als Gründach ausgeführt.

Das Gebäude ist im Hinblick auf Erstellung, Betrieb und Unterhalt aufgrund der gewählten haptisch anmutigen und robusten Materialien sehr wirtschaftlich zu realisieren und zu betreiben. Die Nutzung regenerativer Baustoffe und Energien sowie qualitätsvolle Klimahülle reduzieren den Energieverbrauch im Sinne von Nachhaltigkeit und Klimaschutz.